Ivrea, Italien, 2023

Im Frühjahr 2023 brach ich erneut zu einer spannenden Reise nach Ivrea auf. Dieses Mal hatte ich mir vorgenommen, die historische Innenstadt von Ivrea genauer zu erkunden und mich insbesondere den Sozial- und Wohngebäuden zu widmen, die Olivetti einst für seine engagierten Mitarbeiter errichtet hatte. Diese Gebäude erzählen nicht nur von der industriellen Geschichte, sondern auch von der sozialen Verantwortung, die Olivetti für seine Angestellten empfand. Es war beeindruckend zu sehen, wie Olivetti nicht nur auf erstklassige Technologie, sondern auch auf das Wohlergehen seiner Mitarbeiter setzte.

Natürlich dürften auch entspannte Spaziergänge entlang der Via Jervis nicht fehlen. Diese Straße ist ein Weg der Erinnerung an die glorreichen Tage von Olivetti und die bedeutende Rolle, die das Unternehmen in der Entwicklung von Ivrea gespielt hat. Die historischen Gebäude und die charmante Atmosphäre machen diese Spaziergänge zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Insgesamt war die Reise erneut eine fesselnde und bereichernde Erfahrung. Sie ermöglichte mir, die Geschichte und die Entwicklung dieser bemerkenswerten Stadt noch besser zu verstehen und tiefer in die faszinierende Welt von Olivetti einzutauchen.

 

Impressionen von der Anfahrt und Altstadt

Die Altstadt besticht durch ihren besonderen Charme mit zahlreichen Plätzen, verwinkelten Gassen, kleinen Geschäften und Cafés. Mitten durch Ivrea fließt die Dora, auf der in einem Abschnitt Wildwasserkajak gefahren wird. Während meines Besuchs fand sogar ein Wettkampf statt. Über der Stadt erhebt sich die Burg aus dem 14. Jahrhundert mit ihren 4 Türmen, wobei einer bei einer Explosion zerstört wurde.

Besuch im „SPRITZ / olivetti per tutti“ shop

Wie in den Vorjahren habe ich erneut den Shop besucht und mich mit dem Eigentümer Andrea über die aktuellen und zukünftigen Kollektionen unterhalten. Dieses Mal habe ich auch einige Bilder gemacht. Der Shop befindet sich direkt in der Altstadt von Ivrea und ist nur zu Fuß erreichbar. Die Produkte sind ein absolutes Muss für jeden echten Olivetti-Fan und können auf der Website https://olivettipertutti.it gefunden werden.

Wohnquartier „Bellavista“

Die ursprüngliche Planung sah vor, dass auf einer Fläche von 320.000 m2 4.000 Einwohner angesiedelt werden sollten. Das Viertel zeichnet sich durch groß angelegte Grünflächen und eine niedrige Bebauungsdichte aus, begrenzt durch eine Ringstraße. Diese Straße ermöglicht den Zugang zu verschiedenen Wohn- sowie sozialen, gewerblichen, sportlichen, religiösen und schulischen Einrichtungen. Die Bauphase gliederte sich in zwei Hauptabschnitte: Zwischen 1960 und 1961 wurden etwa 450 Wohnungen errichtet, wovon 301 für Olivetti bestimmt waren. In den Jahren 1970 bis 1975 investierte Olivetti aus eigenen Mitteln in den Bau von 12 weitere Wohnungen und erhielt Fremdfinanzierung für 54 weitere. Zudem entstanden vergünstigte und eigenfinanzierte Unterkünfte durch Olivetti-Mitarbeiter. Um die notwendige Infrastruktur zu schaffen, veräußerte Olivetti eigene Grundstücke zu besonders vorteilhaften Bedingungen.

Wohnquartier „Canton Vesco“

Ein weiteres von Olivetti geprägtes Wohnviertel, geplant und errichtet zwischen 1943 und 1967, zeichnet sich durch eine einst beliebte Wohngegend aus, geprägt von niedriger Bebauungsdichte und Grünflächen. Die Wohnsiedlung verfügte über eine eigene Kindertagesstätte und Kirche, die vor Ort verfügbar waren. Weiterhin hatte das viertel ein eigenes Wärmekraftwerk. Leider habe ich bisher keine Informationen über die genaue Anzahl der errichteten Wohnungen gefunden.

Wohnquartier „Canton Vigna“

Angrenzend an das Viertel „Canton Vesco“ erstreckt sich dieses Wohnquartier. Hier findet man vereinzelt weitere von Olivetti errichtete Wohneinheiten, vorwiegend Mehrfamilienhäuser, die aus rotem Backstein erbaut wurden. Leider habe ich auch hier keine Informationen über die genaue Anzahl der errichteten Wohnungen gefunden.

Wohnquartier „La Sacca“

Ebenso an die genannten Wohnviertel angrenzend erstreckt sich dieses Quartier. Hier fallen vor allem größere Mehrfamilienhäuser ins Auge, die in rotem Backstein errichtet wurden. Vermutlich diente dieses Quartier eher der Unterschicht unter den Mitarbeitern mit geringem Einkommen. Leider habe ich auch hier keine Informationen über die genaue Anzahl der errichteten Wohnungen gefunden.

Ivrea Friedhof – Grabstätte Adriano Olivetti

Mittlerweile ist ein Anstandsbesuch am Grab von Adriano Olivetti auf dem Friedhof von Ivrea bereits fester Bestandteil meiner Reise.
Die Bilder sprechen für sich, es gibt nicht viel dazu zu sagen; ein Friedhof ist eben ein trauriger Ort, der stets daran erinnert, dass unsere Zeit auf diesem Planeten begrenzt ist.

Entlang der Via Jervis / ex olivetti Büro- und Fabrikgebäude

Ein ausgedehnter Fußmarsch entlang der Via Jervis, beginnend am unteren Ende bei der roten Fabrik, vorbei an den Fabrik-Erweiterungen sowie den Gebäuden der sozialen Dienste, führt bis zum Palazzo Uffici am oberen Ende der Straße. Dies ist beeindruckend, aber zugleich auch ein wenig traurig, wenn man bedenkt, wie viele Menschen hier einst gearbeitet haben. Einheimische berichten von der lebendigen und hektischen Atmosphäre zu Arbeitsbeginn und -ende sowie vom Lärm der produzierenden Maschinen, der einst aus den Gebäuden zu hören war. Heute begegnet man kaum Menschen und lediglich der Lärm vorbeifahrender Autos ist zu vernehmen. Zu den zahlreichen Bildern habe ich zwei Videos mit der Actioncam gemacht: einmal entlang der Gebäude und einmal vom UNESCO-Besucherzentrum.

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Entlang der Via Jervis / Wohngebäude

Auch entlang oder in der Nähe der Via Jervis entstanden, zusätzlich zu den zuvor genannten Wohnvierteln, einige Wohneinheiten unter der Regie von Olivetti. Dabei handelt es sich sowohl um Wohnungen für kleine und größere Familien als auch um repräsentative Häuser für Olivetti-Manager. Zu den Bilder von den einzelnen Gebäuden habe ich zusätzlichmit der Actioncam ein Video beim Durchqueren der Wohnanlage Talponia gemacht.

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Kindergarten – Asilo Nido

Gebaut in den Jahren 1939 – 1941. In unmittelbarer Nähe zu den Fabriken gelegen, konnten die Arbeiter ihre Kinder im werkseigenen Kindergarten direkt in der Nähe ihres Arbeitsplatzes unterbringen.

Wärmekraftwerk – Centrale Termica

Das Kraftwerk war von 1959 bis 2003 in Betrieb und versorgte die gesamten Olivetti-Fabriken entlang der Via Jervis mit Energie. Derzeit werden die Gebäude entkernt, um asbestbelastetes Material zu entfernen.